Waschbär

Die "revisionistische" Waschbärenphobie

Fast eine Parabel

Nachdem sich vor einiger Zeit mal ein "Revisionist" besonders tapfer gegen historische Fakten zur Wehr gesetzt hatte, habe ich zur Belohnung die folgende Geschichte erzählt.

Es war einmal eine amerikanische Schriftstellerin, die weit außerhalb der Stadt gewohnt hat. Sie hatte ein schönes Haus, und in dem Haus wohnte außer ihr selbst auch ihr Hund. Kein sehr großer Hund; sagen wir mal, es war ein eher zierlich gebauter Mischling.

Beim Schreiben saß sie immer im Arbeitszimmer, und wenn sie sich irgendwo länger aufhielt, dann hat sich der Hund normalerweise im gleichen Raum hingelegt und geschlafen.

Im ebenerdigen Arbeitszimmer war das aber nicht so einfach. Das Zimmer hatte eine große, verglaste Verandatür, durch die man nach draußen sehen konnte. Und wenn die Schriftstellerin lange genug ruhig am Schreibtisch gesessen hat, dann haben sich aus dem nahegelegenen Wald ein paar Waschbären herausgetraut und sind auf der Veranda herumgestrolcht.

Der Hund der Schriftstellerin hatte aber aus irgendeinem Grund panische Angst vor Waschbären, und wenn sein Frauchen schrieb, dann hatte er ein Problem: Er wollte ihr nahe sein, aber er wollte auf keinen Fall in einem Raum einschlafen, durch dessen große Tür er die mordsgefährlichen Waschbären draußen sehen konnte.

Der Hund hat eine äußerst intelligente Lösung gefunden. Er hat sich mit dem Hinterteil zur Tür gedreht, und während die Schriftstellerin schrieb, hat er stundenlang selig und völlig ungestört geschlafen.

In seinem Universum gab es keine Waschbären mehr.